Mit Immobilien-Leasing können Sie die Vorteile aus Miete und Leasing miteinander kombinieren. Besonders interessant ist die Option, da es die Aufwendung von Eigenkapitel in reduziert. Der Erwerb einer Immobilie lässt sich mit Immobilien-Leasing deutlich flexibler gestalten.
Aber für wen eignet sich dieses Modell wirklich? Welche Kosten kommen auf Leasing-Nehmer zu? Wir erklären Ihnen in unserem Guide, wie die alternative Methode zum Kauf funktioniert und welche Details Sie beachten sollten.
Immobilienverkauf mit PIPPING
Mit unseren Ratgebertexten geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Themen der Immobilienbranche. Aufgrund sich verändernder Gesetzeslagen und aktualisierter Rechtstexte können einzelne Angaben abweichen. Mit unserem Überblick erhalten Sie einen ersten Eindruck, wodurch eine sachgemäße Beratung bei Fachexperten für Rechts- oder Finanzfragen nicht ersetzt wird. Wenn Sie einen zukünftigen Verkauf planen, stehen wir Ihnen gern mit unserem umfangreichen Servicekatalog zur Verfügung und nehmen eine professionelle Immobilienbewertung in Schleswig-Holstein und Hamburg vor.
Immobilien-Leasing: Was ist das?
Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zu kaufen, muss eine große Summe an Eigenkapital vorweisen können. In einigen Fällen ist die Aufnahme eines Kredites kompliziert oder wird seitens der Bank abgelehnt, was den Traum von der eigenen Immobilie schnell platzen lassen kann. Mit der Option des Leasings kann dieser Punkt – ähnlich wie beim KfZ-Leasing – umgangen werden. Dabei überlässt der Leasing-Geber dem Nehmer die Immobilie für einen definierten Zeitrahmen. Innerhalb dieses Zeitraumes wird eine monatliche Rate an den Leasing-Geber gezahlt, die als eine Art Miete zu verstehen ist.
Läuft der vereinbarte Vertrag über die Nutzung der Immobilie aus, erhält der Leasing-Nehmer die Möglichkeit, die Immobilie vollständig zu kaufen oder wieder an den Leasing-Geber zu übergeben. Eine Verlängerung des Leasing-Vertrages ist in den seltensten Fällen üblich.
Vorteile und Nachteile des Immobilien-Leasings
Der große Vorteil des Leasings ist, dass Interessenten kein Eigenkapital aufbringen müssen. Die Zahlungsfähigkeit und Liquidität des Leasing-Nehmers bleibt erhalten. Vorrangig Unternehmen profitieren von diesem Aspekt, um Betriebsausgaben besser zu koordinieren und zu verteilen. Auch steuerliche Vorteile spielen in diesem Zuge eine Rolle.
An dieser Stelle offenbart sich der Nachteil des Immobilien-Leasings: Da Immobilien-Leasing in vielen Fällen erst ab einem Gebäudewert in Millionenhöhe sinnvoll ist, kommt diese Möglichkeit der Finanzierung für Privatpersonen eher selten infrage.
Zudem müssen neben der Leasingrate weitere Kosten wie Zinsen, Verwaltungskostenbeitrag und Tilgungsraten einkalkuliert werden. Bleibt mit Ablauf des Vertragsrahmens ein offener Betrag bestehen, muss diese Restschuld selbstverständlich beglichen werden.
Welche Leasing-Arten existieren?
Drei Möglichkeiten, einen Leasing-Vertrag abzuschließen, stehen Immobilien-Nehmern zur Verfügung:
Neubau-Leasing: Der Leasing-Geber errichtet auf einem Grundstück einen Neubau, der den Vorgaben und Wünschen des Leasing-Nehmers entspricht. Dabei kann es sich um eine Wohn- wie auch eine Gewerbeimmobilie handeln.
Buy-and-Lease: Auf Wunsch des Leasing-Nehmers kauft der Leasing-Geber eine Bestandsimmobilie. Die erworbene Immobilie wird anschließend an den Leasing-Nehmer für einen bestimmten Zeitraum vermietet, an dessen Ende der mögliche Kauf steht.
Sale-and-Lease-Back: Ein Immobilienbesitzer verkauft seine Immobilie an einen Leasing-Geber. Anschließend wird ein Leasing-Vertrag geschlossen, der den ehemaligen Immobilienbesitzer zum Leasing-Nehmer macht. Diese Option wird bei finanziellen Engpässen gezogen.
Worin unterscheidet sich die Miete vom Leasen?
Grundlegend unterscheidet sich ein Mietverhältnis von einem Leasing-Vertrag kaum. Eine monatliche Rate wird an den Immobilienbesitzer gezahlt, um die Nutzung rechtmäßig aufrechtzuerhalten. Allerdings unterscheiden sich die Rechte und Pflichten zwischen Leasing-Nehmer und einem Mieter. Während ein Mieter Kosten für Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten an den Vermieter weiterreichen kann, muss ein Leasing-Nehmer alle anfallenden Verpflichtungen selbst übernehmen. Er übernimmt auf gewisse Art Pflichten des Eigentümers.
Der größte Unterschied ist jedoch das Kaufrecht. An das Ende eines Mieterverhältnisses sind keine Pflichten gebunden. Ein Leasing-Vertrag setzt jedoch die Entscheidung voraus, ob ein Kauf vorgenommen werden soll oder die Immobilie Eigentum des Leasing-Gebers bleibt. Zudem ist eine mögliche Restschuld der Raten zu begleichen. Auch die Kündigungsfristen weisen Unterschiede auf: Mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten kann ein Mieter seine Wohnung kündigen. Beim Leasing ist in den ersten 10 Jahren ein Rücktritt ausgeschlossen. Erst danach ist ein Beenden des Vertrags möglich.
In Kürze: Gewerblich ja, privat nein
Die Idee des Immobilien-Leasing ist für Unternehmen und Gewerbetreibende eine potenzielle Möglichkeit, ihre Kosten zu optimieren. Besonders kleine Firmen, die ihre Kalkulationen gering halten müssen und dennoch Geschäftsräume benötigen, profitieren von dieser Gelegenheit. Für Privatpersonen ist das Leasen von Immobilien nur in Ausnahmefällen eine Option, die im Vorfeld durchdacht werden sollte – hinsichtlich Vor- und Nachteilen.